Allerdings weiß ich nicht, ob die „Reaktionen aus der Bevölkerung“ ein geeigneter Indikator für die Richtigkeit von Regierungsentscheidungen sind. Schließlich habe ich bis jetzt noch gar nicht reagiert und bei Umfragen werde ich gar nicht erst gefragt. Was allerdings auch sinnlos wäre, denn ich würde an einer Umfrage wahrscheinlich nicht teilnehmen. Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Causa Maaßen inszeniert wurde um zum Beispiel geschickt von der Causa Seehofer abzulenken. Das funktioniert aber nicht, weil die Sache leider viel grundsätzlicher ist: Wir haben ein Personal-Problem. Und zwar in allen Bereichen. Es besteht hauptsächlich darin, dass die, die es könnten, keine Lust dazu haben und die, die es machen, können es nicht. Das ist schon alles. Aber es ist verheerend.
Ändern kann man das alles nur, indem man sich selbst in den Hintern tritt. Wer macht das schon? Gerade gestern habe ich im Fernsehen gesehen, wie sich Menschen für dafür engagieren, dass das Wohnen bezahlbar bleibt. Oder ich las über den Hambacher Forst, wo Menschen für eine gesunde Umwelt kämpfen. Manchmal habe ich dafür nur ein müdes Lächeln übrig, aber es sollte mir doch wenigstens Respekt abnötigen, wenn ich mich schon nicht bewegen will. Vielleicht hilft es ja, wenn man begreift, dass man nicht mehr nur für sich selbst lebt. Dass es nicht nur das eigene Glück ist, für das man auf der Welt ist. Dass es noch einen anderen Menschen gibt, für den es eine Bedeutung hat, was man tut. Oder nicht tut.

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