Um hier Abhilfe zu schaffen habe ich jetzt damit begonnen, täglich verschiedene Quizspiele zu absolvieren, die sich alle dadurch auszeichnen, dass sich die richtige Antwort jeweils unter insgesamt vier Antwortvorschlägen befindet. Hier kann einem das Denken schon ein bisschen weiterhelfen, wenn man im Ausschlussverfahren offensichtlich falsche Antworten aussortieren kann. Bei Fragen zu Fußballmannschaften oder zur Popmusik-Geschichte komme ich so allerdings auch nicht weiter. Vielmehr stellt sich nach und nach heraus, dass die richtige Antwort zu 96 Prozent in einem mir völlig unbekannten Begriff oder Namen besteht. Je fremder das Wort um so sicherer ist es die Antwort.
Vielleicht gibt es zwischen Wissen und Denken auch überhaupt keinen Zusammenhang und beides hat gar nichts miteinander zu tun. Was man nicht weiß, muss man eben lernen. Dazu scheinen Quizspiele jedoch völlig ungeeignet zu sein. Ich kann nicht nur die richtige Antwort nicht behalten, ich weiß schon dreißig Sekunden später die Frage nicht mehr! Ich glaube, man kann nur lernen, wofür man sich auch interessiert. Also ist Interesse ja wohl die erste Voraussetzung für lebendiges Wissen. Seit gestern weiß ich, dass meine Interessen eher im handlungsorientierten Sektor liegen. Da kam im Radio ein kurzer Beitrag über Hegel, den Philosophen. Ich habe behalten, dass er an jedem Jahrestag der französischen Revolution ein Glas Champagner getrunken hätte. Wann der Jahrestag war haben sie zwar auch gesagt. Das weiß ich allerdings nicht mehr.

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