Um wie num (wie man hier sagt)

Wer sind wir eigentlich? Diese Frage treibt uns doch alle um und die Antwort finden wir nicht im Internet oder im Fernsehen. Wir müssen sie finden, indem wir unser Leben leben und wenn wir Pech haben, reicht ein Leben dafür nicht aus. Es mag viele Menschen gegeben haben, die gestorben sind, ohne zu wissen, wer sie waren. Das ist bitter, denn je nachdem, wie wir unser Leben gelebt haben, kann die Antwort so oder so ausfallen. Es mag aber auch Menschen geben, die die Antwort nicht finden, weil sie gar nicht fragen. Ja, die Antwort auf die Frage wer wir sind, entsteht beim Fragen und die Frage ist das Leben. Ganz allgemein kann man aber vorneweg sagen: Wir sind die Nachkommen unserer Vorfahren und – vielleicht – die Vorfahren unserer Nachkommen.

Das ist nun alles keineswegs an den Haaren herbeigezogen, denn Haare sind nichts, an dem man irgendetwas oder -jemand herbeiziehen sollte. Denn wir haben im Laufe unserer Phylogenese die meisten von ihnen eingebüßt und der klägliche Rest geht uns während unserer Ontogenese verloren. Immerhin kann ich heute jedoch sagen, dass der Kauf der Haarschneidemaschine eine der nachhaltigsten Investitionen war, die ich jemals getätigt habe. Regelmäßig einen Friseur aufzusuchen, wäre mir in meiner gegenwärtigen Lebensphase ganz sicher nicht mehr möglich.

Wenn man einmal im Leben drinsteckt, treiben einen dann aber doch andere Fragen um, als die, wer man eigentlich ist. Das will man dann alles nicht mehr so genau wissen. Da geht es schon eher darum, was welches Kind zum Geburtstag bekommt, wie man die Eltern von Kindergartenfreunden vom Kindergeburtstag fernhält oder auch, wann man am Besten zum Wochenende bei den Großeltern aufbricht. Fährt man zur Mittagszeit, bringt man sich um den kinderfreien Vormittag, aber vielleicht schlafen die Kinder ja dann im Auto. Fährt man nach dem Kindergarten hat man noch den Vormittag frei, aber wache Kinder auf der Autofahrt. Um wie num, wie man hier sagt. Es sei denn, wir könnten vorfahren und die Kinder alleine nachkommen. Dann wüssten wir auch gleich wieder, wer wir eigentlich sind.