Immerhin ein Anfang

Ich muss etwas erklären: Auf meiner neuen Schreibmaschine gibt es eine Senden-Taste, mit der man den gerade geschriebenen (auch den noch unfertigen) Text an die voreigestellte Mail-Adresse schickt. Ich habe die Adresse meiner Blog-Seite eingestellt und ohne weitere Vorkehrungen wird der per Mail gesendete Text dann gleich veröffentlicht. Diese Taste hatte ich ungeschickter Weise gedrückt und tadaa: Die gute Nachricht war in der Welt. Es ist schon schön, dass das so funktioniert, nur war ich eben noch nicht fertig. Darum werden wir nun alle – ich eingeschlossen – niemals erfahren, wie der letzte Beitrag weiter und zu Ende gegangen wäre.

Auf jeden Fall wollte ich noch über die Sache mit den Äpfeln schreiben. Meine schöne Frau hatte nämlich Äpfel eingekauft und berichtete, dass es sich diesmal um „Wetteräpfel“ handele. Was denn das für Äpfel seien, wollte sie von mir wissen. Ich hob an, zu dozieren: Es gäbe nun mal verschiedene Apfelsorten, wie zum Beispiel den Klarapfel. Der Wetterapfel ist wahrscheinlich auch so eine Sorte. „Sag doch, dass du es auch nicht weisst“, sagte meine schöne Frau. Ich muss schon sagen, das hätte ich eben nicht gesagt. Aber meine Glaubwürdigkeit scheint sich mit den Jahren ein wenig abgenutzt zu haben. Jedenfalls befragte meine Schönste die Suchmaschine auf ihrem Telefon und belehrte mich nun ihrerseits, dass es sich bei Wetteräpfeln um Äpfel handele, die durch ungünstige Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen worden wären.

Ich finde das ganz schön weit hergeholt. Als ob Granatäpfel Äpfel wären, mit denen man seinen Garten sprengen könnte. Man darf nicht alles glauben, was man so im Internet zu lesen bekommt. Immer schön skeptisch bleiben! Skeptisch sein bedeutet, eine Sache genau zu untersuchen, zu erforschen und sich auf dieser Grundlage ein eigenes Urteil zu bilden. Skepsis ist also das Gegenteil von Gewissheit. Mir nicht zu glauben ist immerhin ein Anfang.