| Ich hatte schon vor einigen Jahren die alles entscheidende Geschäftsidee. Ihre einzige Schwachstelle war, dass damit kein Geld zu verdienen ist.
Ich soll heute darüber schreiben, wie wir in einer vernetzten Welt achtsam bleiben können. Das Thema sei aktuell, ansprechend und böte viele Ansatzpunkte für Diskussionen oder persönliche Einblicke. Ich glaube eher nicht, dass ich so etwas lesen würde. Ich schreibe also lieber über den Weihnachtsmarkt. In unserem kleinen Städtchen wird in einer recht gemütlichen und winzigen Altstadt über den 2. und 3. Adventssonntag für zehn Tage ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Er ist allerdings so angesagt, dass organisierte Busreisen dorthin durchgeführt werden, die Erzgebirgsbahn in diesen Tagen überfüllt ist und der Individualverkehr in der Stadt nahezu zum Erliegen kommt. Die zu erwartende Ansammlung von Artgenossen hält mich zur Zeit noch wirksam davon ab, bei Nieselregen und Kälte diesen Ort während der Öffnungszeiten aufzusuchen.
Geöffnet wird um 11:00 Uhr. Nach zehn und vor elf Uhr liegt folglich die günstigste Zeit, um gemütlich, gern auch mit Kinderwagen über den Markt zu schlendern. Es ist dann dort schon recht geschäftig, nur der Verkauf hat eben noch nicht begonnen. Es heißt ja, dass im Weihnachtsgeschäft ein Großteil des Jahresumsatzes gemacht wird. Wenn ich also irgendetwas zu verkaufen hätte, würde ich auch versuchen, so eine Hütte auf dem Markt zu mieten und nach 10 Tagen hätte ich sozusagen meine Schäfchen im Trockenen. Leider habe ich nichts zu verkaufen, was sich in so einer Hütte vermarkten ließe.
Aber wenn die Kinder mal aus dem Haus sind und meine liebe Frau ohnehin tagsüber in der Arbeit ist, dann mache ich das mit dem Laden vielleicht. Aus der Altstadt ziehen immer mehr Geschäfte aus und entsprechende Räumlichkeiten stehen leer. Ich würde den kleinsten Laden mieten, Regale bis zur Decke aufstellen und in kleinen Kisten Texte von mir zum Verkauf anbieten. Es wird ohnehin Zeit, dass ich alles mal wieder sortiere. Wenn dann ein Kunde kommt und fragt „Haben Sie vielleicht was über Dominosteine?“, dann muss ich mit so einer Schiebeleiter ganz oben an ein Regalfach und – oh! Der ist leider vergriffen. Ja, gerade vorgestern habe ich ihn verkauft. Aber es gibt ja ein kleines Buch, in dem er enthalten ist. Das habe ich natürlich auch da. |
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