Alle Jahre wieder

Zur Zeit muss man in der Stadt überall zu Fuß hingehen. Bestenfalls noch mit dem Fahrrad. Es ist nämlich Weihnachtsmarkt. Es muss noch sehr viele Orte ohne eigenen Weihnachtsmarkt geben, denn sie kommen nicht nur mit der Bahn. Offenbar gibt es auch organisierte Busreisen zum Schwarzenberger Weihnachtsmarkt. Zum Glück dauert der Irrsinn nur eine Woche, dann kann ist alles wieder normal. Aus der Sicht des Stadtmarketings ist der Weihnachtsmarkt natürlich eine tolle Sache und eine Woche Verstopfung kann man schon mal aushalten.

Es sind allerdings 10 Tage, bis zum dritten Adventssonntag. Na, wenn schon. Ich habe es gerade erfahren, nachdem ich im Archiv auf liedersaenger.de nach „Weihnachtsmarkt“ gesucht habe. Offenbar schreibe ich regelmäßig über diese kleine Marotte der Heimatstadt unserer Kinder. Ich hatte in meiner Heimatstadt natürlich keinen Weihnachtsmarkt. Dafür fuhr man nach Berlin auf den Alexanderplatz. Nach der Wende war der Spandauer Weihnachtsmarkt angesagt. Wenn man es exotisch wollte, fuhr man nach Dresden auf den Striezelmarkt. Dort war ich sogar mal – aber nicht zu Weihnachten und darum auch nur auf dem Altmarkt. Der Älteste hatte sich gewünscht, mit der Eisenbahn zu verreisen. Eigentlich wollten wir nach Leipzig, aber da war Schienenersatzverkehr. Dann eben Dresden. Auf dem Altmarkt gibt es unterirdische Toiletten. Der Große wollte wissen, wo die Treppen hinführten und als er es erfuhr, wollte er hinunter. Wir verbrachten unsere Zeit in Dresden daraufhin auf einem Klo unter dem Altmarkt.

Warum auch nicht? Es war allemal besser als auf einer Zugtoilette und wer weiß schon, ob die gerade in Betrieb sind? Aber zurück zu den Weihnachtsmärkten. Ich werde auch in diesem Jahr wieder nicht hingehen. Es lohnt sich bestimmt, zu erforschen, woher die Anziehungskraft der Weihnachtsmärkte rührt. Der Glühwein? Die Musik? Die Bratwurst? Man weiß es nicht. Irgendwann ist jetzt aber Weihnachtsmarkt im Kindergarten. Wann genau schreibe ich nicht, sonst kommen sie vielleicht mit Bussen.

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